Heute Morgen hat uns Elfe besonders entzückt, da sie schon selbst auf die Hängebrücke geklettert ist und mutig hin und hergewandert ist. Leider wieder einer dieser Momente wo man natürlich keine Kamera in den Pfoten hält. Aber sie hat mir versprochen, sie wird es wiederholen

Für Fortuna (evt. auch für unsere Saphir) suchen wir noch das perfekte zuhause. Selbstverständlich haben wir noch einige Besichtigungen vor uns, bevor wir gemeinsam mit unserem Familienoberhaupt Casanova und dem Kätzchenrat entscheiden wo welche/s Kätzchen am besten hinpasst/en. Der Familienzuwachs soll für alle Seiten eine Bereicherung sein.

Das heißt natürlich auch, dass wir viel mehr Besichtigungen durchführen als wir Kätzchen zur Verfügung haben. Wenn ein Kätzchen nicht gut zu einem passt, bedeutet das ja kein nein für immer, sondern nur ein Aufschieben, bis sich das richtige Team gefunden hat.

Ich kann die Stimme von meinem Papa hören, der mich immer ermahnt hat, dass was man nicht möchte, besonders toll anzieht. In den verschiedensten Lebenslagen merke ich immer wieder: Japp, er hat recht. Aber nachdem ich wenig mit einem buddhistischen Mönch gemein habe, bin ich gern impulsiv und entscheide spontan aus dem Bauch heraus. Sehr oft genau das richtige für mich, aber bezüglich der Anziehungskraft und Dingen die man nicht so gern in seinem Leben haben möchte, durchaus ein Nachteil. Vielleicht sollte ich es doch mal mehr mit Mediation versuchen…

Also nochmal zurück zu der Anziehungskraft von unerwünschten Dingen: Was habe ich immer von mir wegschoben? …. Ja…. Das liebe Barfen. Ja, natürlich weiß ich: es ist super artgerecht, gesund, man kann individuell auf die Bedürfnisse der Katzen eingehen und in den verschiedenen Lebenslagen und Notwendigkeiten eingreifen. Aber: Ich hasse es Fleisch anzusehen, und vor allem anzugreifen. Ich kaufe es nichtmal selbst ein, weil ich alleine das Aussuchen nicht sehr ansprechend finde. Also war mein Hauptaugenmerk immer darauf ausgerichtet hochwertiges Nassfutter zu füttern. Mich damit auseinanderzusetzen hab ich sehr gern gemacht. Meine Wunschvorstellung war, mein Leben lang Dosenfutter aufzumachen. Ja… das geht. Das würde mich nicht dermaßen ekeln. Aber natürlich, muss jetzt eine Situation in meinem Leben eintreten, in der ich die Wahl habe – die süßeste Maus an ein neues zuhause zu vergeben, oder sie doch zur Zucht zu behalten und zum Barfen zu beginnen?

Meine liebe Prinzessin Saphir, sie frisst uns kein Nassfutter, sogar Trockenfutter haben wir probiert. Alles wird stehen gelassen und der Hungerstreik angetreten. Sie hat definitiv den längeren Atem als wir Nerven dafür haben sie hungrig zu sehen.

Die Entscheidung ob sie bleiben wird oder doch gemeinsam mit Fortuna ausziehen wird, ist noch nicht endgültig gefallen. Es wird darauf ankommen wie die Besichtigungen für die beiden und wie die zukünftigen Kätzcheneltern sind. So wie sich die Kätzchen entscheiden, wie sie sich am wohlsten fühlen, so werden wir uns entscheiden. Wir wollen für all unsere Kätzchen wirklich nur das Beste.

Ich denke ich kann nicht über etwas urteilen, was ich noch nicht gut kenne. Also haben wir es uns jetzt zur Aufgabe gemacht, herauszufinden: wie ist Barfen so. Die ersten Berührungen nach nachgebauten Rezepten haben wir hinter uns gebracht und zu meinem großen Erstaunen ist unsere Saphir Feuer und Flamme für das selbstgepanschte Futter. Jedoch darf man ihr nichts Mixen, sie wittert sofort wieder den Versuch, ihr Nassfutter unterzujubeln…

In den Züchterkursen steht einiges über die Bedürfnisse der Katzen, welche unabdingbar fürs Barfen sind. Wir werden uns in der kommenden Zeit also intensiv mit dem Thema beschäftigen, da Barf für alle Katzen eine Bereicherung ist. Egal ob Saphir ein Bestandskätzchen von uns werden wird, oder ihre Traumeltern wo anders finden wird. Saphir ist eine Traumkätzin, nicht nur wunderschön, sondern unglaublich liebevoll, kuschlig, verschmust, perfekt um sie rumzutragen. Man wird sanft und liebevoll von ihr geweckt um mit ihr zu kuscheln oder weil sie einem mitteilen will, dass sie schon fast am verhungern ist. Sie ist mega aufgeweckt und immer mitten im Geschehen. Sie liebt das Spielen ebenso sehr wie das Kuscheln. Sie schläft immer bei uns im Bett und hat sich sogar den Platz an Casanovas Seite erobert. Jemand der Casanovas Herz erobern kann, muss schon ein ganz besonders tolles Kätzchen sein. Ihre Rangordnung im Katzenverband ist wohl direkt nach Casanova angesiedelt.

Es gibt ja verschiedene Methoden zu Barfen. Entweder ganz einfach, mit frischem Fleisch und z.B. Felini Complete – was keinen weiteren Zusätzen mehr bedarf. Laut Hersteller reicht eine Packung für 20kg Fleisch (also ewig!). Man muss nur aufpassen nicht zusätzlich Leber oder Knochen hinzuzufügen. Wenn man jedoch Kätzchen mit besonderen Bedürfnissen hat, kann diese Zusammensetzung schon wieder nicht geeignet sein. Deshalb wären dann die Supplemente einzeln hinzuzufügen um die richtige, verträgliche Balance zu wählen.

Die Methode nach Frankenprey baut z.B. Futtertiere nach. Das ist für mich nach meiner derzeitigen Auffassung die erstrebenswerteste Methode.

Statt dem Nachbauen gibt es auch die Methode richtige Futtertiere zu verfüttern. Aber diese Methode erscheint mir nicht nur höchst abenteuerlich, sondern auch absolut grausam anzusehen. Natürlich weiß ich, dass Fleisch von toten Tieren stammt, zusehen mag ich dennoch nicht wie ein kleines süßes Küken seinen Kopf verliert… selbst wenn es längst nicht mehr am Leben war.

Genauso viel wie man beim Barfen toll und richtig machen kann, genauso viel kann auch schief gehen. Es sind schon die ersten Barfunterlagen zu uns am Weg. Die Überlegung geht jetzt dahin, doch zuerst eine Barfausbildung vor der Verhaltensausbildung zu machen. Die will jedoch gut recherchiert werden um den Kätzchen wirklich was Gutes zu tun.